Narkoseablauf
Um die Narkose sicher und komplikationslos zu gestalten, ist ein geordneter Ablauf von Schritten, die im folgenden Text beschrieben sind, von der Planung bis zur Durchführung der Anästhesie notwendig. Diese ergeben sich aus den Richtlinien zur Durchführung einer ambulanten Narkose.
Narkosevoruntersuchung
- Wenn Sie einen Operationstermin erhalten haben, müssen Sie zu Ihrem Hausarzt gehen, um sich dort auf ihre Narkosefähigkeit untersuchen zu lassen. Es werden neben den Basisdaten der körperlichen Funktion eventuell das EKG, die Lungenfunktion, ein Röntgenbild der Lunge und die Laborwerte erhoben, befundet und dokumentiert.
- Bei entsprechender Vorerkrankung sind auch darüber hinausgehende Untersuchungen bei Spezialärzten erforderlich.
- Die dabei erhobenen Befunde dienen zur Beurteilung der Narkosefähigkeit und werden vom Narkosearzt bei seiner eigenen Untersuchung berücksichtigt.
- Hieraus ergibt sich, ob Sie noch eine Vorbehandlung benötigen und ob Sie für eine ambulante Narkose geeignet sind.
Operationstermin
- Bitte finden Sie sich rechtzeitig zum geplanten Operationstermin ein. Wahrscheinlich sind Sie nicht der erste Patient, der an diesem Tag operiert wird.
- Alle Patienten wollen bestmöglichst operiert werden, und nicht alle Eingriffe lassen sich im Vorfeld zeitlich exakt planen. Bringen Sie daher Zeit und Geduld mit, sollte sich Ihr Operationstermin verschieben.
- Können Sie aus wichtigem Grund, z.B. Krankheit, den Termin nicht einhalten, setzen Sie sich bitte rechtzeitig mit der Praxis in Verbindung und sagen den Termin ab.
- Bringen Sie sämtliche Unterlagen, Befunde und den Narkosefragebogen mit!
Nüchternheit
Beachten Sie bitte – auch wenn es schwerfällt – das Nüchternheitsgebot:
- nichts essen
- nichts trinken
- nichts rauchen
- keinen Kaugummi kauen
- keine Bonbons lutschen
- Ihre gewohnten Medikamente nehmen Sie bitte in Absprache mit dem Anästhesisten (Narkosearzt) mit einem Schluck Wasser ein.
Begleitperson
- Sorgen Sie bitte dafür, dass eine erwachsene Begleitperson Sie nach dem Eingriff nach Hause bringt
- und dass Sie zu Hause von einer Person betreut werden, die die ärztlichen Anweisungen versteht und umsetzen kann.
Narkosegespräch
- Vor dem eigentlichen Eingriff haben Sie nochmals die Möglichkeit, mit dem Anästhesisten zu sprechen.
- Machen Sie ihn bitte auf akute Erkrankungen (Fieber, Infekte, Rückenprobleme, Kopfschmerzen etc.) aufmerksam, soweit Sie dies nicht schon in dem Fragebogen erwähnt haben.
- Hier haben Sie nochmals Gelegenheit, Fragen zu stellen und Unklarheiten auszuräumen!
Narkosebeginn
- Wenn Sie dann an der Reihe sind, wird Ihnen gesagt, inwieweit Sie sich entkleiden müssen, und Sie werden in den Operationsraum gebracht.
- Dort wird Ihnen eine Infusion am Arm angelegt, durch die der Anästhesist Ihnen das Narkosemittel spritzt.
- Bei kleineren und/oder sehr ängstlichen Kindern (evtl. auch bei Behinderten) wird die Infusion ggf. erst nach dem Einschlafen (mit der Maske und Narkosegas) angelegt.
Monitoring
- Zu Ihrer Sicherheit wird während des kompletten Eingriffs das EKG, die Sauerstoffsättigung, der Puls und der Blutdruck überwacht.
- Zusätzlich werden zumeist die Atemgase gemessen, vereinzelt werden die Hirnströme mit EEG oder der Muskeltonus kontrolliert.
Narkoseaufrechterhaltung
- Nach dem Einschlafen wird die Narkose entweder mit einem intravenös verabreichbaren Narkosemittel oder mit einem Narkosegas fortgeführt.
- Sollte eine Intubationsnarkose durchgeführt werden, so können Sie sicher sein, daß Sie von dem Einführen des Schlauches (Tubus) in die Luftröhre (Intubation) nichts merken.
Narkoseende
- Der Tubus wird rechtzeitig wieder entfernt (Extubation), bevor Sie ganz erwachen.
Aufwachraum
- Nach der Operation müssen Sie – je nach Eingriff und Länge der Narkose – noch eine gewisse Zeit (ca. 2 Stunden) in der Praxis bleiben und richtig wach werden.
- Meistens haben Sie bereits ein Schmerzmittel erhalten. Sollte dieses jedoch nicht ausreichend sein, so melden Sie sich einfach.
- Sie dürfen jetzt auch wieder essen und trinken.
- Bringen Sie sich also eine Kleinigkeit zum Essen und zum Trinken in die Praxis mit.
Narkosenachwirkungen
- Auch das geringe Risiko von Übelkeit und Erbrechen nach der Narkose kann medikamentös behandelt werden.
- Nach Überprüfung Ihrer Geh- und Straßenfähigkeit und nach entsprechenden Instruktionen durch den Operateur oder Anästhesisten, können Sie die Praxis in Begleitung verlassen!
Zu Hause
- Handeln Sie bitte zu Hause nach den Anweisungen des Operateurs und des Anästhesisten!
- Sie können zu Hause meistens wieder normal essen und trinken!
- Sie dürfen 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und Sie sollten auf Alkohol verzichten!
- Treffen Sie keine wichtigen Entscheidungen – auch wenn Sie sich fit fühlen! Ihr Reaktionsvermögen und Ihre Willensbildung können durch das Narkosemittel eingeschränkt sein.
- Versuchen Sie sich bitte nicht als Heimwerker, d.h. bedienen Sie keine laufenden Maschinen!
- Nehmen Sie bitte die verordneten Medikamente wieder ein!
- Nehmen Sie bitte die Schmerzmittel nach Anweisung!
- Sollte es zu Hause zu Komplikationen kommen (Nachblutungen, starke Kreislaufprobleme), kontaktieren Sie entweder den Operateur, den Anästhesisten oder Ihren Hausarzt!